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Feuerbrand - erkennen und bekämpfen!

Was ist Feuerbrand? Feuerbrand ist eine hochinfektiöse, schwer zu bekämpfende Krankheit verschiedener Obst und Ziergehölze aus der botanischen Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Erreger ist das Bakterium Erwinia amylovora. Befallene Pflanzen können innerhalb kurzer Zeit absterben. In Österreich wurde Feuerbrand erstmalig 1993 in Vorarlberg nachgewiesen. Seither wurden weitere Infektionsherde unterschiedlichen Ausmaßes in allen anderen Bundesländern festgestellt.

Welche Pflanzen werden von Feuerbrand befallen?  

Obst

· Apfel

· Birne

· Quitte Ziergehölze

· Cotoneaster (Zwergmispel)

· Sorbus (Eberesche, Mehlbeere)

· Pyracantha (Feuerdorn)

· Mespilus (Mispel)

· Photinia davidiana

· Eriobotrya (Wollmispel)

· Chaenomeles (Zierquitte)

· Crataegus (Weißdorn, Rotdorn)

· Amelanchier (Felsenbirne)

 

Wie erkenne ich Feuerbrand? Blätter und Blüten befallenen Pflanzen welken plötzlich und verfärben sich braun oder schwarz. Infizierte Triebe erscheinen zunächst fahlgrün und vertrocknen unter einer Braun- bis Schwarzfärbung. Dabei krümmen sich die Triebspitzen infolge des Wasserverlustes oft hakenförmig nach unten. Bei feuchtem Wetter treten aus den Befallsstellen weißliche, später braun werdende Tropfen klebrigen Bakterienschleims.

 

Unter der Rinde frisch befallener Bäume ist das Holz meist rotbraun und von klebrigem Bakterienschleim durchsetzt, der aus der Rinde hervorbricht. Gegen Ende der Vegetationszeit kommt die Ausbreitung der Bakterien zum Stillstand. Erkrankte Rindenpartien sinken ein, wodurch zwischen krankem und gesundem Gewebe eine deutliche Grenzlinie entsteht. An den wie verbrannt aussehenden Zweigpartien bleiben während des Winters die abgestorbenen Blätter und geschrumpften Früchten hängen. Ausgangspunkt für neue Infektionen im Frühjahr bilden Bakterienexsudate, die aus krebsartigen Brandherden am mehrjährigen Holz austreten.

 

Wie wird Feuerbrand verbreitet? Über große Entfernungen hinweg wird Feuerbrand vielfach mit verseuchtem Pflanzmaterial, mit kontaminierten Gegenständen und wahrscheinlich auch durch Zugvögel (Stare, Drosseln) verbreitet. Im Nahbereich erfolgt die Ausbreitung der Krankheit durch Regen, Wind, Insekten und Schnittwerkzeuge. Überträger sind entweder Bienen, Hummeln, Wespen und Fliegen, die Blüteninfektionen auslösen, oder Pflanzensauger (Blattläuse, Wanzen, Zikaden), die für das Zustandekommen von Triebinfektionen sorgen. Letztere entstehen aber auch nach mechanischen Verletzungen, z. B. Hagelschlag.

 

Während der Vegetationszeit breitet sich Feuerbrand besonders bei feuchtwarmem Wetter (über 18 °C, über 70 % Luftfeuchtigkeit) sehr rasch aus. Feuerbrand zählt zu den Quarantänekrankheiten und ist meldepflichtig!

 

Zur eindeutigen Diagnose von Feuerbrand ist eine Laboruntersuchung notwendig!

 

Wie wird Feuerbrand bekämpft? Die wichtigste Maßnahme stellt die mechanische Bekämpfung dar. Bei Feuerbrand-Befall sollten stark geschädigte Pflanzen sofort gerodet und verbrannt werden, da der Erreger auch an gerodetem Holz monatelang am Leben bleiben kann. Bei weniger geschädigten Pflanzen genügt unter Umständen das Ausschneiden erkrankter Äste, wobei der Schnitt mindesten 0,5m im optisch gesunden Holz zu führen ist. Um eine Verschleppung der Krankheit zu verhindern, müssen ausnahmslos bei allen Arbeiten in befallenen Anlagen Schnittwerkzeuge, Hände und Schuhwerk desinfiziert werden.