Awaren in Podersdorf am See

Im Sommer des Vorjahres fanden in Podersdorf am See, im Ried Winkeläcker, Ausgrabungen durch die Universität Innsbruck statt. Dabei stieß man auf etliche Gräber und Beigaben, wie es für damalige Verhältnisse üblich war. Dies wurde der Bevölkerung am Donnerstag, 31. März 2016 von hochrangigen Experten im Pfarrzentrum präsentiert. Das Interesse der Bevölkerung war nicht grundlos bemerkenswert groß, handelt es sich um die Geschichte unserer Heimat.

Erich Draganits (Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie) referierte über die Entwicklung des Neusiedler Sees. Jeder der Anwesenden weiß nun, woher der Begriff Seewinkel stammt. Karin Wiltschke-Schrotta der anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen  Museums Wien berichtete über die menschlichen Skelette, welche dort gefunden wurden, aber auch über die Lebensbedingungen der Awaren. Konstantina Saliari, ebenso aus dem Naturhistorischen Museum, Abteilung Zoologie, erzählte von den tierischen Grabbeigaben, woraus man heute schließen kann, dass es sich möglicherweise um eine wohlhabende Siedlung gehandelt haben muss. Ebenso bemerkenswert ist, dass schon im späten 8. Jahrhundert ein Pferdeknochen derart umfunktioniert wurde, dass dieser als Schlittschuh oder Kufe eines Schlittens verwendet wurde. Über die Ausgrabungen selbst, wovon es diesen Sommer eine Fortsetzung geben wird - sofern die Grundeigentümer ihre Zustimmung dafür geben - berichtete sehr bemerkenswert Bendeguz Tobias (Universität Innsbruck, Institut für Archäologien), der die Ausgrabungen über die gesamte Zeit hin leitete. Im Anschluss an den perfekt vorbereiteten Informationsabend konnte man noch die einzelnen  Funde besichtigen.

Die Spannung steigt - Mal sehen, wie es weiter geht...